Ende August erhielt ich mitten im Arbeitsalltag einen Anruf:
Da ist ein Mädchen geboren worden. Wollt ihr es aufnehmen?
Ein Anruf, der mir aus dem Nichts heraus verkündete, dass ich eine Tochter habe.
Bei einem Schwangerschaftstest oder Arztbesuch nimmst du dir Zeit und stellst dich auf eine Antwort ein, du weißt um diese gewisse Möglichkeit. Bei diesem Anruf jedoch war das anders. Ich war gerade dabei, Mittagessen für 30 Ferienkinder zu kochen und bekam das klingelnde Handy von einem der Kinder unter die Nase gehalten, weil ich es im Trubel nicht klingeln gehört hatte.
Und dann erfuhr ich mit einem Schlag von diesem kleinen Mädchen.
Die Zuneigung ist wie bei einer Schwangerschaft:
Du liebst das Kleine, bevor du es kennst, einfach nur, weil es da ist und du von ihm weißt. Nur, dass es in meinem Fall eine Blitzschwangerschaft von zwei Tagen war, bis ich sie kennenlernen und im Arm halten durfte.
Seitdem ist alles anders. Mein Tagesablauf dreht sich um die Kleine, meine Gedanken wurden kopfübergestellt, ich habe wieder viele Tage im Krankenhaus am Bettchen eines Babys verbracht. Doch diesmal habe ich es mit nach Hause nehmen dürfen.
Seitdem bin ich wieder Mama auf Erden.
Seit diesem Anruf.
