Allgemein

Wer bin ich?

Bin ich die Summe der Begegnungen mit Menschen, die ich habe,
oder der Erinnerungen, über die ich juble und klage?
Bin ich die Gabe, die ich habe,
oder das, was ich zurücklasse am Ende aller Tage?

In meinem Kopf ist so unendlich viel,
worüber ich nicht rede,
maximal bete,
was ich am Ende niemandem erzählt haben werde,
wenn ich mal sterbe.

Es gibt so viele Tränen, die kommen und gehen,
es gibt Narben, die wird niemand jemals sehen –
Tränen und Narben, auf die niemand reagiert,
weil ja auch keiner weiß, was passiert.

So viel schlucke ich herunter
schaue so oft trotzdem munter,
wenn doch alles in mir schreit
und verzweifelt in dieser Einsamkeit.

Ich bin nicht allein,
meine Freunde sind kostbar und treu.
– Ich bin es, ich bin oft zu scheu.
Ich ziehe mich zurück in mein Schneckenhaus,
strecke von Zeit zu Zeit meine Fühler heraus
und ziehe sie sofort zurück,
denn mir ist die Welt ein Stück
zu kalt, zu schmerzhaft, zu schnell.

Wann hört das auf, wann kommt der verheißene Segen,
wann ist die Freude wieder größer als die Schwere im Leben?

In all dem Schmerz
erfüllt ein tiefer Friede mein Herz,
wenn ich meinen Blick nach oben lenke,
wenn ich an den Himmel denke.

Meine Heimat ist dort,
wo meine Kinder schon warten
und glücklich sind.

Dafür bin ich gemacht,
das bin ich.

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