16.03.2019
Noch immer fühle ich mich sehr getragen. Die Nacht dagegen war nicht sehr erholsam. Ich bin erst sehr spät eingeschlafen und habe viel geträumt. Die Träume waren ermutigend.
In dem einen Traum war ich in einem Kampf mit einem anderen Mann. Es ging so lang und der Ausgang schien ungewiss. Während des Traumes bin ich kurz in einem Dämmerzustand und merke, dass ich vor Anspannung schwitze. Ich will aufhören, diesen Traum zu erleben. Also schaue ich, noch im Traum, bei Wikipedia nach, wie unser Kampf ausgehen wird und lese, dass ich nach fünf Stunden siegen werde. Zurück im ursprünglichen Traum gab mir diese Gewissheit neue Kraft und ich schaffte es, den Feind endgültig zu erschießen.
Schnell wird mir klar, dass diese fünf Stunden für die fünf Tage stehen müssen, die wir nun warten müssen, und dass am Ende ein Sieg stehen wird!
Wir frühstücken gemeinsam, dann gehe ich zu einem Treffen mit meinen Schwestern und meiner Mama. Es tut gut, andere Dinge zu sehen und nicht darüber zu reden. Lediglich in Momenten, wo ich zum Beispiel mit einem meiner Neffen allein bin, oder den anderen auf dem Arm habe, fließen meine Tränen unkontrollierbar. Nach dem Mittagessen weihe ich meine Familie dann allerdings ein. Sie sind erschüttert, weinen alle mit und eine lange Zeit ist die Atmosphäre erdrückend schwer. Ich hatte mich so sehr auf glückliche Gesichter gefreut! Nächste Woche wollten wir die schöne Nachricht bekannt geben.
Gemeinsam basteln wir ein Mobile für das Baby und tauschen viele Gedanken aus.
Die nächsten Tage gehen weiter mit allen alltäglichen Dingen und Pflichten. Immer wieder finden mein Mann und ich Zeiten für innige Zweisamkeit, in der wir uns gegenseitig ermutigen, trösten und beten. Ich erlebe ein kräfteraubendes Auf und Ab. Zuversichtlichen Momenten folgen verzweifelte Momente, wo alles zusammenzubrechen scheint. Ich habe mit erdrückenden Schuldgefühlen zu kämpfen. Mein Mann spricht mir immer wieder Wahrheiten zu, dass ich wertvoll und stark bin, tapfer und geliebt. Er tut mir so gut!
Im Gottesdienst erlebe ich den Lobpreis sehr intensiv. Besonders ein Eindruck geht mir sehr nahe und wird auch in den nächsten Tagen meinem Mann und mir viel Halt geben.
Ich stehe im Thronsaal vor Gott. Ich lege ihm das Baby zu Füßen und vertraue es Ihm an. Nun möchte ich gern wissen, ob er es bei sich behalten oder mir zurückgeben wird. Statt einer Antwort klopft Er auf Seinen Schoß und ich setze mich zu Ihm, lehne meinen Kopf an Ihn. In dem Moment wird mir bewusst, dass es jetzt nicht um die Antwort geht. Entscheidend ist, dass das Baby und ich bei Gott sind, in Seiner Gegenwart. Ich beginne, durch den Thronsaal schwebend zu tanzen.
Das ist unser Ziel: Mein Mann und ich wollen Gott dienen und Ihm unser Leben zur Verfügung stellen. Er ist gut und Er ist treu – ob er nun dieses Wunder geschehen lässt oder nicht!
Passend dazu begleitet uns ein Lied durch diese Zeit:
https://www.youtube.com/watch?v=awkO61T6i0k
Genau das wollen wir: im Sieg aus dieser Situation herausgehen – egal, wie es ausgeht!