Im Urlaub mieteten wir uns ein kleines Motorboot,
mit welchem wir dann drei Tage lang vor der kroatischen Küste herumschipperten. Ich liebte es, ganz vorn auf dem Bug zu sitzen und die Füße herunterbaumeln zu lassen. Immer wieder tauchten meine Füße in das türkisfarbene Wasser oder ich wurde komplett nassgespritzt.
Während wir so über die Wellen düsten, fühlte ich mich wie ein Delfin – das Lieblingstier meiner Kindheit. Überhaupt fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Ich war einfach glücklich und musste so manches Mal laut losprusten, weil ich mich so freute und enorm viel Spaß hatte.
So saß ich glücklich da vorne auf dem Bug, sang, lachte und strahlte über das ganze Gesicht, weil ich mich wie ein Delfin fühlte…
Vielleicht klingt das komisch und kindisch. Aber mich hat dieser Moment in letzter Zeit immer wieder zum Nachdenken gebracht. Es ist selten geworden, dass ich mich so frei fühle, so unendlich glücklich und unbesorgt. Das Erwachsenwerden hat mich viele Dinge lernen und Verantwortung übernehmen lassen. Ich bin viel gesetzter und vernünftiger geworden. Das ist wichtig, allerdings ging das teilweise auf Kosten der kindlichen Unbeschwertheit und Fröhlichkeit.
Als Kind war ich eine unverbesserliche Tagträumerin. Ich erfand die tollsten Szenarien, in welchen ich mich befand. Ich vergaß alles um mich herum, sogar alle Probleme. Wann geht es mir denn heute mal so, dass ich so überglücklich bin, dass ich nur noch lachen und strahlen kann? Vielmehr bin ich gefangen vom Alltag, gestresst und Opfer meiner Umstände geworden.
Ich wünsche mir so sehr diese Unbefangenheit zurück. Ich möchte wieder solche Momente erleben, in denen gefühlt alles schön ist und ich einfach nur über den Moment staune.