Ausgelöst durch ein Gespräch mit einer guten Freundin habe ich diese Woche vermehrt darüber sinniert, wie es mir mittlerweile in Bezug auf das Baby geht. Während ich es meistens nicht so richtig in ein Gefühl packen konnte, sondern es eher als ein Auf und Ab wahrgenommen habe, hatte ich diese Woche einen ganz klaren Scheidepunkt. Ich wartete gerade an einer Fußgängerampel und beobachtete die Menschen um mich herum. Und da nahm ich plötzlich ein neues Gefühl in mir wahr:
einen absoluten Frieden über das, was passiert ist.
Ich bin mit meiner Vergangenheit versöhnt, damit, das Baby verloren zu haben. Versteht mich nicht falsch: Wenn ich es mir raussuchen könnte, wäre ich gern im fünften Monat schwanger und würde das Leben in mir spüren, unbedingt!
Aber ich möchte das Geschehene trotzdem nicht missen. Ich habe eine sehr schwere Zeit durchgemacht und das Schlimmste liegt nun hinter mir. Ich habe das irgendwie durchgestanden, den Schmerz ausgehalten. Jetzt trage ich die Gewissheit in mir, dass im Himmel ein Baby auf mich wartet, mein Baby. Und diese Gewissheit möchte ich nicht mehr missen. Ich könnte regelrecht hüpfen vor Freude bei dem Gedanken daran und ich kann die Vorstellung nicht ertragen, ohne diese Zuversicht leben zu müssen. Ich möchte nicht »nicht schwanger« gewesen sein. Es fällt mir schwer, dieses Gefühl in Worte zu packen, vielleicht macht das für Außenstehende keinen Sinn.
Aber für mich war dieser Moment der Erkenntnis ein Durchbruch. Diese Erfahrung, die ich gemacht habe, ist inzwischen okay für mich, sogar schön irgendwie, auch wenn das seltsam, ja fast absurd klingt.
Ich liebe den Gedanken an mein Kind im Himmel, dem es richtig gut geht, und das ich für eine kurze Zeit bei mir tragen durfte.
Ich möchte nicht »nicht schwanger« gewesen sein.