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Gefühle der Ablehnung

Immer mal wieder kommen bei mir Zeiten, in denen ich mit Gefühlen der Ablehnung zu kämpfen habe. Dieses Mal ging es mit einer kleinen, lieblosen Bemerkung einer nahestehenden Person meinem Mann gegenüber los. Das hat uns beide beschäftigt, aber das verkraftet man ja noch irgendwie. Dann kommen jedoch hier und da immer wieder kleine Ignorier-Aktionen und Kommentare dazu, die das züngelnde Feuerchen nähren. Plötzlich fallen mir dann wieder Ereignisse aus der Vergangenheit ein, die mich ja echt verletzt hatten. Die passen perfekt in dieses Gedankenkarussell rein, dass ich ja so gemieden, abgelehnt und irgendwie falsch bin. Das macht mich unsicher und still und ich ziehe mich in mich selbst zurück. Ich meide Kontakte, weil ich Angst davor habe, noch mehr verletzt zu werden – gleichzeitig wissend, dass ich damit auch wieder Freunde enttäusche, weil ich mich nicht melde. Was mit meinem Mann losging, nehme ich nun selbst von ihm an und distanziere mich innerlich auch von ihm, weil ich mich nicht gut genug und gleichzeitig zu viel fühle.

Das mit dem Herz ist echt so eine Sache, ganz schön kompliziert. Manchmal scheint es sich loszulösen und einfach seinen eigenen Weg zu gehen – ob ich nun hinterher komme oder nicht. Es versucht sich in Sicherheit zu bringen, während mein Kopf abwägt, widerspricht, kämpft und gegenhalten will. 

In den letzten Tagen ist eine lange, lange Liste entstanden mit Dingen, die ich ändern und angehen will. Während ich anfangs noch frustriert und selbstmitleidig schrieb, habe ich mehr und mehr begonnen, diese Liste als eine wunderbare Möglichkeit zu entdecken, in meinem Leben aufzuräumen und solche Tiefs zu nutzen. Nun bringe ich einen Punkt nach dem anderen vor Gott und lass ihn an die Wurzeln ran. Das wird bestimmt sehr lange dauern, weil ich manche Dinge schon seit meiner Kindheit mit mir herumtrage und sie immer wieder auflodern. Der normale Lauf der Dinge wäre gewesen, dass ich eine Zeit lang traurig bin und irgendwann dann wieder aufstehe und etwas verletzter als vorher weitergehe. Aber ich staune, wie viel Kraft dahintersteckt, wenn ich die Dinge angehe. Weh tut es trotzdem und ich strahle auch nicht sofort wieder. Die Prozesse sind schmerzhaft und gehen tief, aber ich fühle mich dafür in einer sinnvollen Phase der Veränderung.

Jack Frost schreibt in einem seiner Bücher, dass nicht unsere besten Freunde uns reifen lassen, sondern Menschen, die uns so richtig herausfordern und wehtun. Wenn wir uns dann entscheiden, siegend aus der Situation herauszugehen, dann lernen wir dazu und reifen. Dann wird es zum Segen.

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